1. Tag (Mo., 01.05.2023): Flug Frankfurt – Krakau/Kraków & „Literarisches Krakau“
Gemeinsamer Flug von Frankfurt nach Krakau. Wir werden von unserer Reiseleitung am Flughafen empfangen und fahren zunächst in unser Hotel in Krakau. „Heimliche Hauptstadt“, „Königsstadt an der Weichsel“, „Slawisches Rom“, all dies sind beliebte Beschreibungen dieser bemerkenswerten Stadt, die damals wie heute als geistiges und kulturelles Zentrum Polens gilt. Ihre Altstadt ist nicht nur UNESCO-Weltkulturerbe, Krakau ist die einzige Stadt Kontinentaleuropas, die mit der Auszeichnung UNESCO-Literaturstadt bedacht ist. Diese Ehrung erhielten weltweit bisher nur sieben Städte und auch unter ihnen nimmt sie eine führende Stellung ein.
So begeben wir uns nicht nur auf Entdeckungstour zu den vielen Sehenswürdigkeiten aus Gotik und Renaissance bis hin zu Barock und Jugendstil, wir möchten vor allem mehr über die literarische Rolle Krakaus erfahren. Viele international bekannte Schriftsteller engagierten sich für die Stadt, darunter auch die bis zu ihrem Tod in Krakau lebende Literaturnobelpreisträgerin Wislawa Szymborska. Die Spuren von Dichtern und Denkern wie Goethe, Doblin und Conrad führen uns an Plätze, die Sie bestimmt noch nicht kennen. Unsere literarische Erkundungsreise endet mit einem besonderen Treffen in der Kaffeehaus-Buchhandlung. Hier erwartet uns eine deutschsprachige Dichterlesung mit Werken von Wislawa Szymborska. Am Abend freuen wir uns auf ein Kennenlernen mit Vertretern der Stadt, die uns zu einem stimmungsvollen Abendessen in Krakaus Altstadt einladen. (A)
Zwei Übernachtungen in Krakau.
2. Tag (Di., 02.05.2023): Ausflug Salzbergwerk Wieliczka und „Jüdisches Krakau“
Das Salzbergwerk in Wieliczka – seit 1989 als „Denkmal der Geschichte der polnischen Nation“ zum UNESCO-Welterbe ernannt und noch heute in Betrieb – liegt vor den Toren Krakaus und lädt uns zu einer einzigartigen Besichtigungstour ein. Auf einer unterirdischen Trasse von 2,5 km Länge und in einer Tiefe von rund 100 Metern geht es vorbei an magischen Höhlen und Grotten sowie von Menschenhand geschaffenen Kapellen und Heiligenfiguren. Die Anlage ist so groß und weitläufig, dass in ihr Konzerte, Messen und Konferenzen organisiert werden können. Ein komplettes Sanatorium wurde hier eingerichtet. Die salzige Luft macht uns alle hungrig, sodass wir zum Abschuss unserer Führung einen kleinen „unterirdischen“ Imbiss einnehmen.
Nachmittags besuchen wir das ehemalige „Press- und Emaillierwerk“ des Fabrikanten Oskar Schindler, in dem heute ein Museum eingerichtet ist. Führung durch die Ausstellung „Krakau unter deutscher Besatzung“. Im Anschluss geht es in den jüdischen Stadtteil Kazimierz, der vor dem Krieg eine der größten jüdischen Gemeinden Europas beheimatete, heute langsam zu alter Größe erwacht und wegen seiner vielen flippigen Kneipen und Kaffeehäuser als Szenetreffpunkt gilt. Hier begegnen sich alte und neue Kultur, denn die Synagogen werden wieder betrieben und traditionsbewusste jüdische Bürger mit ihren Zöpfen und Bärten gehören zum alltäglichen Stadtbild. Viele Intellektuelle wie Mordechaj Gebirtig und Miriam Akavia fanden hier Inspiration und das Viertel gilt auch heute wieder als lebendiger Ort für Künstler und Freidenker. Der ganze Kiez diente dem mit zahlreichen Oskars ausgezeichneten Film „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg als Kulisse. Wir bleiben zum Abendessen und erleben ein emotionales Klezmerkonzert. (F, A)
3. Tag (Mi., 03.05.2023): Krakau – Kattowitz/Katowice – Gleiwitz/Gliwice –Breslau/Wroclaw
Fahrt von Krakau nach Oberschlesien und erster Halt in Kattowitz. Einst Zentrum des Kohlebergbaus und der Schwerindustrie, hat sich die Stadt, ähnlich wie das deutsche Ruhrgebiet, zu einem modernen Dienstleistungsstandort gewandelt. Mit einer unter Denkmalschutz gestellten Bergmannssiedlung bestaunen wir Relikte aus alten Tagen und probieren leckere schlesische Spezialitäten. Wir besuchen das Schlesische Museum und lernen mehr über die spannende wie spannungsreiche Geschichte Schlesiens.
Weiter geht es nach Gleiwitz. Am markanten alten Radiofunkturm – mit seinen 118 Metern noch heute die höchste Holzturm-Konstruktion der Welt ist – erfahren wir mehr über die Gleiwitzer-Provokation.
Im Oppelner Land treffen wir uns mit Vertretern der deutschen Minderheit in Polen. Diese offiziell zweisprachige Region ist Vorbild für ein gutes europäisches Nachbarschaftsverhältnis und der Völkerverständigung.
Nachmittags erreichen wir Breslau und erleben bereits während der Ankunft die ganz besondere Ausstrahlung der niederschlesischen Metropole. Wegen ihrer zahlreichen Brücken wird Breslau gerne als „Venedig des Ostens“ bezeichnet und die Architektur der Bürgerhäuser rund um den Marktplatz ist einzigartig. Breslau gilt zu Recht als schönste Stadt des Landes und darf sich mit dem Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ schmücken. Im Lwowska Restaurant erwartet man uns heute zum Abendessen und wir erfahren noch etwas über die Lemberger Historie der Stadt. (F, A)
Zwei Übernachtungen in Breslau.
4. Tag (Do., 04.05.2023): UNESCO-Welterbe in Breslau
Heute entdecken wir die Stadt, deren Reiz und Atmosphäre von der Kultur dreier Nationen geprägt wurde. Von ihrer reichen Vergangenheit zeugen die prachtvollen Bauwerke der Altstadt und der Dominsel. Eine Führung durch die eindrucksvolle Johanniskathedrale steht auf dem Programm. Am Marktplatz probieren wir die polnische Spezialität Pierogi und lassen bei einem Glas Wein die einzigartige Atmosphäre auf uns wirken. Auf unserem Rundgang stoßen wir immer wieder auf die Breslauer Zwerge, die sich in der ganzen Stadt verstecken. Ob wir das Geheimnis dieser Winzlinge lüften können?
Mit der von dem deutschen Architekten Max Berg entworfenen, zwischen 1911 und 1913 errichteten Jahrhunderthalle bestaunen wir ein bauliches Meisterwerk der Moderne. Als eine „Pionierleistung des Stahlbetonbaus und der modernen Architektur“ wurde es 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Die mehrere tausend Besucher fassende Halle durfte sich mit dem einst größten Kuppeldach der Welt rühmen und dient heute als Veranstaltungsort für Großveranstaltungen. Im Anschluss besuchen wir die Aula Leopoldina. Der prachtvollste Barocksaal der Breslauer Universität blickt auf eine lange Tradition zurück und besticht durch seine wertvollen Wandgemälde.
Ein außergewöhnliches Erlebnis verspricht die Rotunde, in der wir mit dem Bild der Schlacht von Racławice eines der größten Panoramabilder der Welt bestaunen.
Nachmittags genießen wir eine wunderbare Schifffahrt auf der Oder mit Blick auf ein atemberaubendes Stadtpanorama. Am Ufer der Oder ist ein stilvolles Abendessen geplant, bei dem wir auch heute wieder die einmalige Gelegenheit haben, mit Vertreten der Stadt ins Gespräch zu kommen. (F, A)
5. Tag (Fr., 05.05.2023): Rückflug Breslau – Frankfurt
Wir nehmen Abschied von den Schönheiten Südpolens und fliegen von Breslau zurück nach Frankfurt. (F)
Vorbehalt
Änderungen im Programmverlauf (beispielsweise wetterbedingt) behalten wir uns vor.