1. Tag (So., 03.10.2021): Düsseldorf – Baku
Linienflug ab Düsseldorf über Istanbul nach Baku. Ankunft am Flughafen Baku am Abend. Begrüßung durch unsere Reiseleitung und Transfer zum Hotel.
Zwei Übernachtungen in Baku.
2. Tag (Mo., 04.10.2021): Erkundung der Hauptstadt Baku: Ewiges Feuer (60 km)
Unsere Führung startet am höchsten Punkt der Metropole, dem Highland Park. Von hier aus genießen wir die herrliche Aussicht auf Baku mit der Kristallhalle und den Flammentürmen. Weiter geht es nach Icheri Sheher, dem teils von einer Mauer umschlossenen historischen Stadtkern, der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Wir schlendern durch enge Gassen zu historischen Karawansereien und Moscheen und besichtigen den Palast der Shirvanshahs, ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe. Ganz im Gegensatz dazu stehen die modernen Gebäude, die während des ersten und zweiten Ölbooms 1912 bis 1913 erbaut wurden: die Aserbaidschanische Staatliche Philharmonie, der Palast des Glücks sowie der Ismailiyya-Palast. Die seit der Antike besiedelte Halbinsel Absheron hat bis heute eine Reihe von historischen Denkmälern bewahrt. Neben Überresten von Burgen und Siedlungen besuchen wir den eindrucksvollen Feuertempel „Ateshgah“, der von den Zoroastriern errichtet wurde. Wir besichtigen die imposante „Viereckige Burg Mərdəkan“. Als Teil der Befestigungskette auf der Halbinsel wurde diese architektonische Meisterleistung vermutlich im 14. Jh. errichtet. Es geht weiter nach Yanar Dağ (Brennender Berg), ein seit dem Altertum brennendes natürliches Erdgasfeuer am Hang eines Hügels. Bis zu drei Meter hohe Flammen steigen aus einem zehn Meter breiten Grat an dem Kalksteinhügel Yanar Dağ. Rückkehr nach Baku. (F, A)
3. Tag (Di., 05.10.2021): Baku – Shamakhi – Lahij – Sheki (220 km) Herrliche Naturlandschaften und spektakuläre Kulissen
Durch wunderschöne Landschaften reisen wir heute weiter in Richtung Shamakhi, eine der ältesten Städte des Landes. Die Fundamente gehen auf das 4. Jh. v. Chr. zurück. Erdbeben im Laufe der Jahrhunderte haben die Stadt zerstört und sie wurde mehrmals umgebaut. Hier angekommen, besichtigen wir die älteste und größte Moschee Aserbaidschans aus dem 10. Jh. – die Juma-Moschee, eine der größten Kultstätten des Kaukasus. Die Moschee wurde im Laufe der Jahrhunderte bereits zweimal zerstört und somit besuchen wir die Rekonstruktion. Es geht weiter nach Yeddi Gumbaz (Sieben Gräber), einem stimmungsvollen Friedhof am Rande Shamakhis. Weiterfahrt durch den Canyon des Girdimanchay-Flusses nach Lahij. Das Dorf ist wie ein lebendiges Freilichtmuseum und es scheint, als wäre es im Mittelalter eingefroren worden. Der Ort hat eine interessante Architektur, in der die Häuser aus Flusssteinen gebaut wurden. Mit Flusssteinen bedeckte Straßen, ein altes öffentliches Bad und Werkstätten bilden zusammen ein authentisches Bild. Lahij ist berühmt für sein Kupferhandwerk, das seit Jahrhunderten die Haupttätigkeit der Einwohner ist. Kupfer ist hier ein Familienjob und wird von Vater zu Sohn weitergegeben. Jede Werkstatt ist wie ein kleines Museum, das seine eigenen Exponate herstellt. Die Hauptprodukte sind die Haushaltsartikel. Artikel mit speziellen Ornamenten und traditionellen Mustern. Ein Kupfermeister zeigt Ihnen, wie man Produkte aus Kupferstücken herstellt. Ankunft in Sheki am Abend und Check-in im Hotel. (F, A)
Zwei Übernachtungen in Sheki.
4. Tag (Mi., 06.10.2021): Shekis kulturelle Vielfalt – Kish (50 km)
Auf unserem Rundgang durch Sheki besuchen wir den beeindruckenden königlichen Sommerpalast der Khane von Sheki, der Mitte des 18. Jh. errichtet wurde. Das außergewöhnliche Bauwerk überrascht mit seiner prächtigen Bemalung: anekdotische Zeichnungen, aber auch komplizierte geometrische Muster. In den (leeren) Zimmern befinden sich farbenfrohe Glasmosaike. Für den Palastbau wurde übrigens kein einziger Nagel verwendet! Wir besuchen hier auf dem Gelände eine Werkstatt der Shebeke-Produktion und erfahren vom Meister, wie diese speziellen Fenster hergestellt werden. Nächste Station ist die Karawanserei aus dem 17. Jh., eine Herberge für Kaufleute der Seidenstraße, und im Anschluss statten wir einem Bauernhof einen Besuch ab. Hier erfahren wir mehr über die Landwirtschaft der Region und werden natürlich auch das Obst probieren! Danach besuchen wir eine Kelagayi-Seidenmanufaktur und lernen, wie Stoffe gewebt und Kopftücher hergestellt werden und erfahren Interessantes über die Färbekunst.
Anschließend fahren wir in das Dorf Kish, um die kaukasus-albanische Kirche zu besichtigen. Es handelt sich hierbei wohl um einen albanischen Tempel, der bereits im 1. Jh. v. Chr. gebaut wurde, als Aserbaidschan noch gar nicht existierte, sondern das Gebiet zum Königreich Albania zählte. Das Königreich zerfiel etwa im 4. Jh. n. Chr., als die Perser in den Kaukasus einfielen. Angeblich errichtete der Patriarch St. Elisæus in Kish diese Kirche, als er durch den Kaukasus zog, um das Christentum zu verbreiten. Das Gotteshaus gilt somit als erste christliche Kirche Albanias und somit auch des späteren Aserbaidschans. Das Christentum hatte dort also schon sehr früh seinen Ursprung – was bereits bemerkenswert genug ist. Der norwegische Wissenschaftler Thor Heyerdahl (1914–2002) hat das kleine Dörfchen Kish durch seine Forschungen noch viel bekannter gemacht. Ausgrabungen zeigen bis zu zwei Meter große Skelette, die immer noch vor Ort betrachtet werden können. Nach Meinung Heyerdahls handelt es sich bei den Skeletten um norwegische und andere skandinavische Vorfahren, die ihre Wurzeln offenbar in Aserbaidschan hatten. Dass das nordische Volk auf jeden Fall zu antiken Zeiten im Kaukasus unterwegs war, entnahm Heyerdahl auch aus Passagen der nordischen Mythologie um den Gott Odin. Am frühen Abend geht es wieder zurück nach Sheki. (F, A)
5. Tag (Do., 07.10.2021): Sheki – Göygöl (Helenendorf) – Ganja (145 km) Entlang der Seidenstraße zu den Spuren deutscher Siedler
Abreise nach Göygöl, 1819 von deutschen Kolonisten gegründet und Helenendorf genannt. In der malerischen Umgebung bauten sie Häuser im Stil deutscher Architektur, eine Schule, einen Kindergarten und eine Musikschule. Anschließend Weiterfahrt nach Ganja, der zweitgrößten Stadt Aserbaidschans. Neben vielen eindrucksvollen Bauwerken sind die Bewohner besonders stolz auf den Poeten Nizami Gyanjevi, der hier geboren wurde. Während eines Rundgangs durch die Altstadt sehen wir Überreste von Gebäuden, die bis auf das 12. Jh. zurückgehen. Ruinen von Türmen, Festungen, Moscheen und Brücken sorgen für ein historisches Ambiente. Wir besichtigen die russisch-orthodoxe Kirche aus dem 17. Jh. und das „Flaschenhaus“. Das zweistöckige Haus wurde komplett aus Flaschen und bunten Steinen gebaut! Anschließend besuchen wir die Juma Moschee (Freitagsmoschee) von Ganja im Stadtzentrum. Die Moschee wurde 1606 nach einem Projekt von Sheykh Baheddin Mohammad Amil gebaut. Die Moschee wird auch oft „Shah Abbas Moschee“ genannt, weil sie auf Anweisung von Shah Abbas dem Großen während seiner Herrschaft gebaut wurde. (F, A)
Eine Übernachtung in Ganja.
6. Tag (Fr., 08.10.2021): Ganja – Gobustan – Baku (360 km) Steinzeitliche Felszeichnungen und Schlammvulkane
Abfahrt aus Ganja zum Qobustan-Nationalpark, unmittelbar westlich der Ortschaft Qobustan, etwa 50 Kilometer südwestlich von Baku gelegen. Bekannt ist der Nationalpark u. a. für seine steinzeitlichen Felszeichnungen, die in den 1930er-Jahren entdeckt wurden. 1966 erfolgte die Einrichtung des Nationalparks mit einer Fläche von ca. 44 km². Im Jahre 2007 wurden die Fundstätten der Felszeichnungen zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt. Das Gebiet ist fremdartig und doch faszinierend: Schlammvulkane, ein Erdgasteich und Steinzeitmalereien. Ein Reiseziel wie den Qobustan-Nationalpark gibt es weltweit kein zweites Mal. Inmitten der aserbaidschanischen Halbwüste blubbert es aus jenem Boden, wo vor Jahrtausenden schon Steinzeitmenschen (aus Skandinavien) ihre Spuren hinterließen. Fast die Hälfte der Schlammvulkane dieser Erde befindet sich auf aserbaidschanischem Territorium. Schlammvulkane an sich sind zwar gar keine Vulkane, doch sie weisen deren Form auf. Aus dem Boden aufsteigendes Methan sorgt in Verbindung mit wassergesättigtem Schlamm für ein kurioses Naturschauspiel in einer sonst kargen Mondlandschaft. Weiterfahrt nach Baku. (F, A)
Drei Übernachtungen in Baku.
7. Tag (Sa.,09.10.2021): Das moderne Baku - Schöne Hauptstadt am Kaspischen Meer
Fortsetzung der Stadtrundfahrt im modernen Teil der schönen Hauptstadt mit Fotostopp an den sogenannten „Flammentürmen“, die auf einem Hügel liegen und die Skyline von Baku überragen. Es ist somit nicht verwunderlich, dass die Flammen als Wahrzeichen Bakus dienen und das Stadtbild prägen. Die drei Türme, die wie Feuerzungen geformt sind, bilden mit knapp 200 Metern die höchsten Gebäude der Stadt und sind quasi von überall zu sehen. Besonders imposant wirken die Türme in der Nacht, wenn die Glasfassaden mit einer LED-Projektion angestrahlt werden und wie lodernde Flammen über die Stadt wachen. Nach einem herrlichen Blick über die Bucht von Baku besuchen wir das Heydar-Aliyev-Kulturzentrum, einen imposanten Gebäudekomplex, der von irakisch-britischen Architekten entworfen wurde. Anschließend steht ein Teppich-Museum auf dem Programm. Die Sammlung des Museums umfasst über 10.000 Exponate, bestehend aus Keramik, Metallarbeiten des 14. Jh., Schmuck aus der Bronzezeit, Teppichen aus dem 17. bis 20. Jh., nationalen Gewänder und Stickereien sowie angewandter Kunst.
Abschließend führt uns ein Spaziergang führt durch die Fußgängerzone und Shoppingmeile Nizami zum Brunnenplatz, an dem wir den Rest des Tages in eigener Regie verbringen können. Unser Hotel liegt nur einige hundert Meter entfernt. (F)
8. Tag (So., 10.10.2021): Die Familie Nobel
Nach einem gemütlichen Frühstück steht heute eine Führung durch die Villa Petrolea auf dem Programm, das Nobel-Museum. Die schwedischen Brüder Nobel haben in Baku fast 20 Jahre lang gewohnt und ihr Wohnhaus kann heute als Museum besucht werden. Die Villa Petrolea, einst Herrenhaus der Familie Nobel, beherbergt ein Museum der Ölindustrie. Als die Nobels aus Schweden 1879 in Baku investierten, brachten die daraus folgenden ökologischen Schäden dem Ort den Namen „die schwarze Stadt“ ein. Die Petrolea-Siedlung, die die Nobels für 100 Mitarbeiter mit Blick auf das Kaspische Meer bauten, umfasste eine Schule, ein Krankenhaus, ein Theater und einen Club. Sie erneuerten das Terrain mit Importböden und -pflanzen und schufen einen 10,5 Hektar großen Park. Die Bauart der Gebäude folgte byzantinischen Bautraditionen und war für heiße Sommer ausgelegt. Das heutige Abschieds-Abendessen wird in einem örtlichen Traditionsrestaurant, einer ehemaligen Karawanserei, eingenommen. (F, A)
9. Tag (Mo., 11.10.2021): Rückflug nach Deutschland
Transfer zum Flughafen und Rückflug mit vielen neuen Erinnerungen im Gepäck. (F)
Vorbehalt
Änderungen im Programmverlauf (beispielsweise wetterbedingt) behalten wir uns vor.